Pharus by Guy Haley

Pharus by Guy Haley

Autor:Guy Haley
Die sprache: deu
Format: mobi, epub
veröffentlicht: 2016-12-22T16:00:36+00:00


Achtzehn

Ein wütender Primarch

Lord Protector

Ein Herrscher der Menschen

Sanguinius war tief in ein Gespräch mit seinen liebsten Söhnen Ordensmeister Raldoron und Azkaellon von der Sanguiniusgarde vertieft, als der Eingang zum Thronraum aufgestoßen wurde und sie alle zu den Waffen griffen.

Roboute Guilliman stürmte in den Raum.

»Bruder?«, sagte Sanguinius.

Von Guillimans berühmter Gelassenheit fehlte jede Spur. Sein edles Antlitz war verzerrt, seine Haut gerötet, seine Lippen so fest zusammengepresst, dass sie weiß hervortraten.

Er marschierte direkt auf den Primarchen der Blood Angels zu. All seine guten Manieren waren verschwunden. Er sprach so vehement, dass er dabei spuckte.

»Wo ist er? Wo ist unser Bruder?«, brüllte Guilliman.

»Mein Lord –«, sagte Azkaellon.

Guilliman fuhr zu Sanguinius’ Söhnen herum, als sähe er sie erst jetzt. »Ihr beide, lasst uns allein.«

Azkaellon und Raldoron sahen einander an.

»Jetzt! Raus!«

Sanguinius nickte kaum wahrnehmbar.

»Meine Lords«, sagte Azkaellon und verbeugte sich.

Raldoron öffnete den Mund, aber der Blick, den Sanguinius ihm zuwarf, ließ ihn verstummen. »Meine Lords«, brachte er hervor, dann verließ er schweigend den Raum.

Azkaellon schloss das goldene Portal zu Sanguinius’ Audienzraum hinter sich.

Sanguinius’ Schwingen bebten. Das Verhalten seines Bruders hatte seinen Zorn geweckt. Er stand aufrecht und über alle Maßen prächtig da. Sein gottgleicher Körper war in eine einfache Robe gekleidet, doch von seinen Flügeln und Schultern hingen goldene Ketten mit Rubinen in der Form von Blutstropfen.

Sanguinius sah auf seinen Bruder herab. »Sprich nicht so zu meinen Söhnen, Roboute. Sie sind loyaler, als Worte es beschreiben können, und sollten nicht unter deinem Zorn zu leiden haben. Besonders wenn er aus deinem eigenen Versagen erwächst.«

»Du … Du hast davon gehört?«

»Davon, was auf Sotha vor sich geht? Ja, auch wenn ich es nicht für angebracht hielt, dich zu unterrichten, bevor du mit deinen Captains gesprochen hast.«

Guillimans Gesicht war vor Wut dunkel angelaufen. Sie waren Brüder. So wie Sanguinius zu großem Zorn fähig war, so war es auch Guilliman. Er mochte es unter einem berechnenden Äußeren verbergen, aber sie waren alle Halbgötter, und ihre Emotionen waren ebenso beeindruckend wie ihre Statur. Die Launen eines Primarchen waren ebenso komplex und unberechenbar wie ein Ozean, doch nur wenige sahen jemals diese Seite Roboutes.

Er schritt dreimal vor dem Thron auf und ab, dann trat er zur Wand und schlug mit all seiner genetisch erschaffenen Kraft darauf ein. Der Stein splitterte; große Brocken fielen zu Boden, gefolgt von fein zermahlenem Gipsstaub. Er lehnte den Kopf gegen die Wand und gab ein ersticktes Geräusch von sich. Als er sich wieder aufrichtete, hatte er ein wenig seiner Fassung wiedererlangt.

»Es tut mir leid, mein Lord.«

Sanguinius’ eigene Wut verrauchte schnell. »Mein Lord? Du kommst als Zweites zu mir und nennst mich ›mein Lord‹?«

»Ich –«

»Es ist in Ordnung, Roboute. Ich verstehe dich. Jetzt bist du hier. Ich ziehe dich nur auf. Ich weiß, warum du nicht zuerst zu mir gekommen bist. Worauf ich hinaus will, ist Folgendes: Müssen wir diese Scharade wirklich aufrechterhalten, wenn wir unter uns sind? Ich bin ebenso wenig der Imperator wie Azkaellon.«

Guilliman atmete langsam aus. Seine Stimme war heiser vor Emotionen. »Das bist du, Sanguinius. Du bist der Imperator, bis wir bestätigen können, dass unser Vater wahrhaftig fort ist.



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